Unsere Forderungen
Gemeinsam konnte bereits Vieles erreicht werden, indem Vielfalt sichtbar gelebt und kontinuierlich zum öffentlichen Diskurs angeregt wurde.
Wir fordern gleiches Recht für alle! Wir wollen keine Sonderbehandlung, sondern fordern gleiche Rechte für Toleranz und Akzeptanz!
LGBTIQ* muss sichtbarer werden. Als CSD Verein verpflichten wir uns, für Vielfalt und Akzeptanz zu kämpfen.
Wir versuchen über das ganze Jahr hinweg sichtbar zu sein. Macht mit und schafft zusammen mit uns Sichtbarkeit der LGBTIQ*-Community.
Diskriminierungsschutz, jetzt!
Wir fordern die sexuelle Orientierung und die geschlechtliche Identität in den Wortlaut des Diskriminierungsverbotes des Art. 3 Abs. 3 GG aufzunehmen. Dabei handelt es sich nicht um bloße Symbolpolitik. Ein § 175 StGB wäre mit einer entsprechenden Änderung nie durch das BVerfG für rechtmäßig erachtet worden. Aktuell könnte eine entsprechende Norm jeder Zeit wieder beschlossen werden. Der Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder der geschlechtlichen Identität muss daher mit Verfassungsrang ausgestaltet werden.
Queere Lebensweisen in den Lehrplan!
Die Gesellschaft wird nur toleranter werden, wenn Vorurteile abgebaut werden und Respekt gelehrt wird. Wir fordern die Staatsregierung daher auf, Lehrpläne anzupassen und die Normalität der Vielfalt einfließen zu lassen. Schulen und Jugendzentren müssen sichere Häfen vor und nach dem Outing von queeren Jugendlichen sein. Wir fordern daher zudem eine Sensibilisierung von Lehrern und die flächendeckende Anstellung von Sozialarbeitern, die zu einem queerfreundlichem Klima beitragen sollen.
Gleichstellung von Trans- und Intersexuellen fördern!
Die Benachteiligung von Menschen mit Trans- und Intersexuellem Hintergrund im Alltag und auf dem Arbeitsmarkt ist evident. Wir fordern daher ein Programm zum Abbau von Vorurteilen durch Information und Dialogforen mit Vertretern dieser Gruppen, um eine Gleichstellung voranzutreiben und schnellstmöglich zu erreichen. Wir fordern insbesondere auch die nicht betroffenen Teile der Community auf sich hierfür im Alltag stark zu machen.
Hassverbrechen sichtbar machen und Vertrauen wiederherstellen!
Die Zunahme von Übergriffen auf queere Menschen macht uns Sorgen. Oft fehlt es aber an Vertrauen zur Polizei und Staatsanwaltschaft, um Übergriffe tatsächlich zur Anzeige zu bringen. Dazu haben insbesondere diskriminierende Vorfälle mit der Polizei beigetragen. Wir fordern daher eine Sensibilisierung von Beamten in Rahmen von Lehrgängen. Zudem rufen wir dazu auf eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Hassverbrechen nach dem Beispiel von Berlin und Hamburg zu bilden. Zudem sind Hassverbrechen gegen queere Menschen in den polizeilichen Kriminalstatistiken aufzuführen.
Freie Selbstbestimmung für Trans- und Intersexuelle ermöglichen!
Wir fordern insbesondere für Trans- und Intersexuelle freie Selbstbestimmung. Personenstandsänderungen haben ohne Gerichtsverfahren und ohne pseudomedizinische Gutachten zu erfolgen. Das Beratungsangebot für diese Personengruppen ist auszubauen und die medizinische sowie psychologische Versorgung sicherzustellen. Operative Eingriffe sind nur nach Zustimmung der jeweiligen Person selbst vorzunehmen.
Das Grundgesetz als unverhandelbare Basis unseres Zusammenlebens kommunizieren!
Wir fordern, dass im Rahmen von Integrationskursen ein engerer Fokus auf die Werte unseres Grundgesetzes gelegt wird. Es muss klar kommuniziert werden, dass das Ausleben der eigenen sexuelle Orientierung und der eigenen geschlechtlichen Identität von der freien Persönlichkeitsentfaltung umfasst sind, soweit die Rechte anderer Personen dabei nicht verletzt werden. Diese Lebensbereiche erfahren keinerlei Einschränkung durch Religionen oder anderen Weltanschauungen.
Schutz von queeren Migranten sicherstellen!
Wir fordern die Sicherstellung des Schutzes von queeren Asylsuchenden vor Übergriffen insbesondere in Gemeinschaftsunterkünften und allen anderen öffentlichen Einrichtungen.
Unsere Forderungen für Augsburg
Queere Community sichtbar machen!
Wir fordern, die Community in Augsburg sichtbarer zu machen. Dazu hat die Stadtregierung die recht offenen Punkte des Koalitionsvertrages tatsächlich umzusetzen. Aber auch die Community selbst wird hiermit aufgerufen sich mehr in den politischen Prozess einzubringen und Verantwortung im Ehrenamt zu übernehmen. Für dieses Jahr fordern wir insbesondere besondere Beteiligungen bei unseren Onlineaktionen aufgrund der Corona Situation.
Grassroot Bewegung stärken und freiräume Schaffen!
Künstlerische Aktivitäten sind ein hervorragender Mittler für Weltoffenheit und Perspektivenwechsel. Charakterentwicklung und das Entdecken des eigenen Ich‘s finden regelmäßig bei künstlerischen Aktivitäten statt. Wir fordern daher eine stärkere finanzielle Unterstützung des kulturellen Angebots durch kleine Gruppen und Bewegungen in Augsburg.
Community aktivieren!
Wir fordern hiermit auch die Community auf sich besser zu vernetzen und mit einander ins Gespräch zu kommen. In Augsburg existieren diverse Stammtische und kleine Vereine. Alle arbeiten aber mehr oder weniger an einander vorbei oder zum Teil sogar gegen einander. Das muss ein Ende haben. Wie unser historisches Vorbild zeigt, sind wir nur zusammen stark. Von der Stadtverwaltung erwarten wir hierfür Unterstützung durch Gesprächsformate mit Stadtrat und -regierung.
Wiederkehrende Finanzielle Unterstützung für queere Vereine
Wir fordern die Stadtregierung auf queere Vereine, wie Queerbeet e.V. und die dgti e.V. dauerhaft finanziell zu unterstützen. Diese Vereine setzen sich ehrenamtlich dafür ein zu einer offenen Gesellschaft beizutragen. Sie bieten ein unersetzliches Beratungsangebot, das nach unserer Auffassung zur Daseinsfürsorge zählt, die staatliche und kommunale Stellen derzeit sträflich vernachlässigen.
- Queeres-Zentrum für Augsburg
- Stadtpolitik in Augsburg
- Die neue Uniklinik Augsburg + alle weiteren Kliniken in Augsburg
- Sichtbarkeit von LGBTIQ*-Themen in der Stadt
- Kommunal- und Landespolitik
Regelfinanzierung der Jugendgruppe Queerbeet, Das Schulprojekt von Queerbeet unterstützen und absichern (Qualifizierung und Weiterbildung der Ehrenamtlichen)Schulsozialarbeiter*innen, Lehrer*innen, Schulleitungen und Schulämter qualifizieren und sensibilisieren für Vielfalt für LGBTIQ* Themen, LGBTIQ*-Jugendliche und Regenbogenfamilien, etc.,Queere Schul-AG's unterstützen und fördern Stadtgesellschaft Wohnformen für queere Menschen jeden Alters unterstützen und voranbringen. Queersensible Wohnformen in Alter und queersensible Angebote sicherstellen. Fachkräfte müssen queersensibel fortgebildet werden. Inklusionspolitik auch auf queere Menschen mit Handicap ausrichten Unisex/Genderneutrale Toiletten in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Sportstätten, Behörden und Ämtern! Das ist einer vielfältigen Stadtgesellschaft selbstverständlich, denn in Firmen und der Arbeitswelt der Bahn oder bei Fluggesellschaften funktioniert es ja auch. Sportvereine und Schulsport Teilhabe für trans*- und intersexuelle* Menschen stärken, bspw.: Sport und Schulsport (Gestaltung von Umkleiden) Gerade im Bereich Sport können sich für Vielfalt und Diversity unsere Bundeligavereine FCA und AEV engagieren und mit gutem Beispiel voran gehen. (Vorbildwirkung)
Queerer Aktionsplan für Bayern
Mit Aktionsplänen für Akzeptanz von LSBTTIQ*
versuchen Landesregierungen Homophobie, Transfeindlichkeit und weiterer gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Zielsetzung
sind nicht nur die Förderung von Akzeptanz und Gleichstellung, sondern auch, dass die Anliegen von LSBTTIQ* als Querschnittsaufgabe in allen fachpolitischen und gesellschaftlichen Bereichen verankert werden. Unerlässlich bei der Erstellung eines Aktionsplanes queeres Bayern ist es, Interessensvertretungen von LSBTTIQ* mit einzubeziehen.
Vielfalt akzeptieren! Queer-Beauftragte*n für Bayern ernennen
Die Staatsregierung wird aufgefordert, eine bzw. einen Queer-Beauf-tragte*n für Bayern zu ernennen, der bzw. die sich sich für die Akzeptanz von schwulen, lesbischen, bisexuellen, transidenten und intersexuellen Menschen in Bayern einsetzt und Homo- und Transphobie entgegenwirkt.
Das umfasst folgende Aufgaben:
─ Förderung des Dialogs von Politik und Verwaltung mit Sport, Jugendverbänden, der Kirchen, Religion und Musik sowie Migrantinnen- und Migrantenorganisati-onen;
─ Antigewalt- und Aufklärungsprogramme zur Akzeptanz queerer Lebensweisen;
─ Sensibilisierung von Polizei und Strafverfolgungsbehörden für homophob motivierte Gewalt;
─ Aufbau und Pflege von Kooperations- und Vernetzungsstrukturen zwischen Organisationen der queeren Community in Bayern;
─ Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements für sexuelle Vielfalt und gegen homo- bzw. transphobe Diskriminierung.
Punkte für den Aktionsplan Bayern:
Handlungsfeld Bildung und Aufklärung
Auf dem Weg zur „Schule ohne Trans- und Homophobie“ müssen Handlungsweisen entwickelt werden, um Schülerinnen/Schülern ein angstfreies Umfeld beim Entdecken der eigenen sexuellen Identität zu bieten. Einbezogen werden müssen Lehrkräfte, die selbst eine queere Identität haben. Auch unter Bezug auf die deutsche Geschichte der Verfolgung queerer Menschen muss die sexuelle Vielfalt zum festen Bestandteil des Lernstoffes werden.
Handlungsfeld Teilhabe und Partizipation
In den Bereichen Kultur, Sport, Gesellschaft und Religion müssen LSBTTIQ*-Projekte der Akzeptanz durch die Politik gefördert werden. Durch eineN beim Bayerischen Landtag anzusiedelndeN LandesbeauftragteN und die Schaffung eines Runden Tisches wird diese Arbeit vorangetrieben. Die Forschung über die Verfolgung queerer Menschen muss unter Einbeziehung noch lebender Betroffene ausgeweitet werden. Durch staatlich geförderte Gespräche müssen religionsspezifische Diskriminierungen abgebaut werden. Queere Sportvereine müssen ins allgemeine Sportwesen, wie z.B. den Bayerischen Landes-Sportverband, integriert werden.
Handlungsfeld Selbstbestimmung und Selbsthilfe
Beratungsgruppen und -organisationen im Bereich der Lesben-, Schwulen- Bisexuellen-, Tranidentischen- und Intersexuellenberatung (LSBTTIQ*) müssen staatlich gefördert und ausgestattet werden. Sie tragen zum Wohlergehen der Bevölkerung bei und verringern den Leidensdruck. Diese staatliche Aufgabe kann nicht ausschließlich auf das Ehrenamt abgewälzt werden. Hier müssen ergänzende professionelle Strukturen geschaffen werden.
Handlungsfeld Familie, Kinder, Jugend und Ehe
Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien, Alleinerziehende mit Kindern, Kinder und Jugendliche als queer-lebend oder bei Queeren lebend, queere Eheschließung, all das sind inzwischen völlig selbstverständliche Formen in der Gesellschaft. Diese stehen aber in ihren Lebenslagen und möglichen Problemen derzeit allein bzw. wenig unterstützt da. Der Aktionsplan queeres Bayern muss Strukturen schaffen, um Anlaufstellen für dieses Klientel zu schaffen bzw. bestehende auszubauen.
Handlungsfeld Lebenslagen
Queere Menschen leben inzwischen offen und erreichen auch als offen lebende Menschen das Alter. Auf diese neue Situation müssen vielfältige Antworten gefunden werden, um älter werdenden Menschen ein würdevolles Leben zu ermöglichen. Menschen in besonderen Lebenslagen, wie z.B. Geflüchtete, Obdachlose, chronisch Kranke, queere Menschen mit Behinderung, obdachlose queere Jugendliche und andere obdachlose queere Menschen und Menschen mit HIV bedürfen auch in Hinblick auf ihre sexuelle Orientierung besonderer Unterstützung.
Handlungsfeld Arbeitswelt
Der Aktionsplan queeres Bayern wirkt darauf hin, dass in den Industrie- und Handelskammern bzw. in den Handwerkskammern Schulungen im Bereich Diversity angeboten werden. Größere Unternehmen und der Öffentliche Dienst werden durch die Landesregierung aufgefordert, Mobbing- und Gleichstellungsbeauftragte in ihren Betrieben zu installieren. Die Gewerbeaufsicht aber auch die Gewerkschaften werden dazu aufgefordert, die LSBTTIQ*-Anliegen zu kontrollieren und ggf. einzufordern. Vorbildliche Unternehmen werden öffentlich ausgezeichnet.
Weitere Informationen gibt es auf
http://aktionsplan-queeresbayern.de